Felix Herzenbruch ist bei Rot-Weiss Essen einer der beliebtesten Spieler im Kader. Der 29-Jährige ist kein Filigrantechniker, aber er verkörpert das, was viele Fans sehen wollen: Einsatz, Mentalität und stets die richtige Einstellung.
Heute ist es kaum vorstellbar, dass Herzenbruch in seiner ersten Saison bei RWE (2019/20) von Ex-Coach Christian Titz an den Liga-Rivalen Rot-Weiß Oberhausen verliehen wurde und auch in der vergangenen Spielzeit nur in 16 von 40 Liga-Partien in der Startelf stand, 18-Mal war er gar nicht im Kader. Doch Trainer Christian Neidhart hatte mit Herzenbruchs "Umschulung" vom Linksverteidiger zum Innenverteidiger bereits in der Rückrunde der letzten Saison die richtige Entscheidung getroffen. Auf dieser Position ist der Mentalitätsspieler für das Team am wertvollsten.
In Ahlen habe ich in der ersten Halbzeit einen Tritt gegen das Schienbein bekommen und mich danach etwas durchgeschleppt. Alonso war frisch und bei einhundert Prozent. Es ist natürlich kein Problem, dass da mal gewechselt und rotiert wird.
Felix Herzenbruch.
Dieser Aspekt lässt sich auch anhand der Statistiken erklären. Denn: Herzenbruch ist 2021/22 bei RWE der Feldspieler mit den meisten Einsatzminuten in Pflichtspielen (2414 Minuten). Beim 1:0-Sieg in Wiedenbrück saß der Abwehrmann zunächst auf der Bank, weil er nach dem Ahlen-Spiel noch nicht bei einhundert Prozent war.
Als dann aber Felix Bastians (leichte Probleme am Hüftbeuger) nach 31 Minuten ausgewechselt werden musste, war die Essener Allzweckwaffe wieder gefragt und sorgte mit den Mitspielern dafür, dass in der Defensive wenig anbrannte. "In Ahlen habe ich in der ersten Halbzeit einen Tritt gegen das Schienbein bekommen und mich danach etwas durchgeschleppt. Alonso war frisch und bei einhundert Prozent. Es ist natürlich kein Problem, dass da mal gewechselt und rotiert wird", betonte der Fanliebling im Anschluss der Partie.
Für Rot-Weiss ist im Titelrennen jeder Dreier Gold wert. Das weiß auch Herzenbruch: "Es war uns klar, dass das eine schwere Woche wird. Auswärtsspiele in Ahlen und Wiedenbrück sind richtig ekelig. Umso wichtiger, dass wir in Wiedenbrück gewonnen und zu Null gespielt haben."
Die Entwicklung zum Dauerbrenner hätten dem 29-Jährigen wohl nur wenige zugetraut. Sein Vertrag wurde – ganz zur Freude der RWE-Fans – im Februar um ein weiteres Jahr bis 2023 verlängert.